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NEW SEASON

URSINA ist ein Münchner Schmucklabel, das von Nina Hermann gegründet wurde. In diesem Sommer hatten wir die Ehre gemeinsam mit ihr einen „Wax to Silver“-Ringcarving-Workshop in unserem Store zu veranstalten. Dabei schnitzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre eigenen Ringe aus Wachs, die anschließend in massives Silber gegossen werden. Am Ende hält jede und jeder seinen ganz persönlichen, einzigartigen Ring in den Händen. Im Interview nimmt Nina uns mit in ihren Werdegang als Schmuckdesignerin und Einzelunternehmerin.

HOMEGIRL STORE: Hi Nina, wer bist du und was machst du?

NINA (URSINA): Ich bin Designerin und Gründerin des Schmucklabels URSINA in München.

Ich arbeite mit traditionellen Goldschmiedetechniken wie der Lost-Wax-Casting-Technik, Emaillieren und Keum-Boo, einer alten koreanischen Methode des mechanischen Vergoldens. Diese Techniken setze ich auf unkonventionelle Weise ein, um meinen eigenen Stil zu kreieren.

Mein Fokus liegt auf Einzelstücken aus recyceltem Silber und Gold, wobei ich besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und kleine, nicht saisonale Kollektionen lege.

Du hast Modedesign in Paris und New York studiert – wie bist du zum Schmuckdesign gekommen?

Nach dem Studium habe ich unter anderem bei dem Modelabel Area Studio in New York gearbeitet. Durch die Arbeit mit verspielten Accessoires hat sich für mich eine faszinierende Welt eröffnet, in die ich eintauchen wollte. Nach meiner Rückkehr nach München habe ich von der Künstlerin Anna Moll meine ersten Goldschmiede-Grundkenntnisse erlernt. Von da an habe ich mir immer mehr Werkzeuge besorgt und weiter mit verschiedenen Materialien und Techniken experimentiert. Anfang 2021 habe ich dann mein Label URSINA gegründet.

Wie war es für dich, nach diesen beiden Modemetropolen zurück nach München zu kommen?

Durch die Zeit im Ausland konnte ich München aus einer neuen Perspektive entdecken. Ich denke, dass sich einiges in der Stadt verändert hat, und ich sehe viel Potenzial hier.
Gerade als kleines, unabhängiges Label finde ich es wichtig, sich eine kreative Community aufzubauen. Das bringt immer wieder neue Energie, neuen Input und Inspiration.
Für mich war es genau der richtige Zeitpunkt, um zurückzukommen.

Deine Designsprache wird stark vom Organischen geprägt. Wie hast du deinen Stil gefunden?

Im Studium habe ich viel mit Textilien experimentiert, zum Beispiel durch Maschinenstricken oder indem ich natürliche Stoffe wie Wolle mit Farbe oder Silikon bearbeitet habe. Diese Herangehensweise habe ich dann auf meinen Schmuck übertragen.

Ich arbeite eher intuitiv und probiere ständig neue Methoden aus. Meistens beginne ich direkt mit Wachs (das später in Edelmetall gegossen wird), ohne technische Zeichnungen oder einen konkreten Plan. So kann ich meine Ideen direkt in ein greifbares Modell umsetzen.

Ich sehe meinen Stil nicht als abgeschlossen, er entwickelt sich ständig weiter. Der Schmuck wirkt an jeder Person anders und verbindet sich auf organische Weise mit dem individuellen Stil des Trägers oder der Trägerin.

Was war dein erstes Schmuckstück?

Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich als Erstes keinen Schmuck, sondern einen Silberlöffel gesägt und gehämmert – als Hochzeitsgeschenk für Freunde. Mein erstes richtiges Schmuckstück war ein einfacher, geschmiedeter Silberarmreif für einen Freund.

Stellst du jedes Schmuckstück selbst her?

Ja, jedes Schmuckstück entsteht an meiner Werkbank. Ich forme, säge, feile, erhitze und poliere alles in Handarbeit. Die Materialien beziehe ich von einem Münchner Edelmetallhändler, und die Gussarbeit lasse ich von einer Münchner Gießerei durchführen. Mir ist es wichtig, möglichst nachhaltig zu arbeiten und lokale Partner einzubinden, die ebenso wie ich in der Stadt verwurzelt sind.

Wie pflege ich meinen Silberschmuck am besten?

Silber ist ein natürliches Material und reagiert mit seiner Umgebung. Viele Menschen nehmen ihren Schmuck zum Beispiel nicht ab, wenn sie duschen oder Kosmetik verwenden, was dazu führen kann, dass das Silber mit der Zeit stumpf wirkt oder oxidiert, also anläuft. Wenn man den oxidierten Look nicht mag, lässt sich Silber leicht mit einem Silberputzmittel aus der Drogerie wieder zum Glänzen bringen. Gegen einen kleinen Aufpreis poliere ich den getragenen URSINA-Schmuck auch gerne professionell.

Wie ist es für dich, ein Business alleine aufzubauen?

Ein eigenes Business aufzubauen und zu führen macht Spaß, ist aber auch sehr herausfordernd. Die kreative Arbeit, die sich für mich sehr natürlich anfühlt, ist nur einer von gefühlt zehn Jobs, die ich gleichzeitig mache. Ich bin Creative Director, Produzentin, PR-Managerin, Fotografin und Buchhalterin in einer Person.
Als ich damals URSINA gegründet habe, musste ich vieles erst lernen und mir viel Wissen aneignen, das im Studium nicht vermittelt wurde. Dort lag der Fokus sehr auf dem Kreativen, und nach dem Abschluss wurde man quasi ins kalte Wasser geworfen, ohne ein festes Fundament dafür, wie man ein Business eigentlich aufbaut.
Ich bin relativ spontan an die Sache herangegangen. Das hatte aber auch seine Vorteile – ohne diese Impulsivität hätte ich es vielleicht nie gewagt. Dieser Weg bietet unendlich viele Möglichkeiten, und das finde ich spannend.

Du gibst regelmäßig Ring Carving Workshops, zuletzt auch bei uns im HOMEGIRL STORE. Was hat dich bei deinen Workshops am meisten überrascht?

Der letzte Workshop bei euch im HOMEGIRL STORE war großartig! Unsere jeweiligen kreativen Räume zu verbinden, war eine wirklich schöne Erfahrung.
Seit März 2024 habe ich fünf Workshops gegeben, und jedes Mal war die Gruppe der Teilnehmenden sehr angenehm und interessant.
Es ist spannend zu sehen, welche verschiedenen Techniken alle anwenden, und am Ende kreieren alle ganz unterschiedliche Wachsmodelle. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand einen kreativen Hintergrund hat oder bisher wenig Berührungspunkte mit Design.
Zu sehen, wie alle am Ende glücklich und erfüllt mit Vorfreude auf ihre fertigen Ringe aus dem Kurs gehen, ist eine wunderbare Erfahrung.
Mein Ziel mit den Workshops ist es, einen Raum zu schaffen, in dem jeder kreativen Freiraum hat – ganz ohne Druck. Besonders überrascht hat mich, wie persönlich und emotional Schmuck, speziell Ringe, im Kontext des Workshops sein können. Einige haben Verlobungsringe oder Ringe für ihre Partnerinnen kreiert.

Aktuell richtest du dein eigenes Atelier ein – was dürfen wir von URSINA als Nächstes erwarten?

Mit dem neuen Atelier beginnt ein neues Kapitel für URSINA. Ich werde Werkstatt und Showroom im selben Raum haben.
Es ist ein neuer kreativer Raum im Glockenbachviertel (ganz in der Nähe des HOMEGIRL STORES!), den ich mit anderen Künstlerinnen und Labels teile. Kundinnen können den Schmuck persönlich anprobieren und individuelle Beratungen für Sonderanfertigungen buchen. Meldet euch gerne, wenn ihr vorbeikommen wollt!

Abgesehen davon beschäftige ich mich derzeit viel mit dem Fassen von Edelsteinen und entwickle gerade neue Designs – darauf könnt ihr euch freuen. Um diesen Prozess zu verfolgen, könnt ihr mir gerne auf Instagram (@ursinahermann) folgen.

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